Erster Parcoursbesuch mit dem Blasrohr
Als ich im Oktober mit dem Blasrohrschiessen angefangen hatte standen natürlich auch Parcoursbesuche auf der ToDo-Liste. Die Corona-Pandemie und der Winter hatten aber bisher einen Besuch verhindert. Aber nun war es soweit. Mein erster Parcoursbesuch liegt hinter mir.
Bisher hatte ich nur in meiner Wohnung auf Entfernungen bis 5m trainiert. Auf einem Blasrohrparcours gibt es jedoch Entfernungen bis ca. 30m. Das war also eine ganz neue Herausforderung. Ich verabredete mich mich Heinz, einem Forumsmitglied aus München, um in München den Vereinsparcours des TFBS München zu besuchen. Gleichzeitig konnte ich dort mein neues Blasrohr mal ausgiebig testen.
Das Blasrohr hat eine Länge von 150cm und Kaliber 15mm (14,91mm um genau zu sein). Es ist in einem pink-roten Farbton gehalten und passt daher sehr gut zu den Farben des Bogensporteams Team Bowjob bei dem ich mitmache um auf die Gefahren von Brustkrebs aufmerksam zu machen.
Heinz beschäftigt sich schon deutlich länger mit dem Thema Blasrohrsport. Daher gab es für mich erstmal eine ausführliche Einweisung mit vielen Tipps und Tricks zum Blasrohrschiessen. Das war wirklich sehr informativ und ich habe nun wieder etwas zum trainieren. Mir war schon klar das auch das Blasrohrschiessen, wie auch der Bogensport, viele Facetten hat. Aber diese Einführung zeigte mir viele Details dazu die ich bisher so nicht kannte. Nach der Trainingseinheit auf dem Einschießplatz ging es dann auf den Parcours.
Der Blasrohrparcours
Der Vereinsparcours des TFBS München ist ein kombinierter Bogensport / Blasrohr-Parcours. Dies bedeutet das es sowohl für Blasrohrschützen als auch für Bogenschützen entsprechende Abschusspflöcke gibt. Für die Blasrohrsportler ist dabei die maximale Entfernung etwa 30m. Für Blasrohrschützen standen 25 Ziele bereit. Darunter auch zwei bewegliche Ziele. Obwohl es mein erster Parcoursbesuch war, habe ich einen Zettel für die Wertung mitgenommen. Da war ich echt gespannt was da am Ende drauf stehen würde. Ich rechnete mit dem Schlimmsten.
Ich merkte aber schnell das die gute Einweisung von Heinz zum Anfang sehr gut war. Es lief erstaunlich gut. Die ersten fünf Ziele konnte ich erfolgreich mit dem ersten Blasrohrpfeile treffen. Erst am weiten sechsten Ziel (ca. 20m) traf erst der dritte Pfeil knapp den Körper.
Für mich war erstaunlich das man mit dem Blasrohr derart schnell Fortschritte machen konnte. Im Vergleich zum Bogenschießen gibt es deutlich schnellere Erfolgserlebnisse auf dem Parcours.
Systemschütze auf dem Parcours
Man wird hier aber definitiv zum Systemschützen. Dies bedeutet das man zuerst die Entfernung schätzt, und dann das Blasrohr entsprechend ausrichtet. Da ich bisher noch keine Erfahrung mit Schüssen über 5m hatte musste ich mich an den wenigen Pfeilen des Einschiessplatzes orientieren. Da wusste ich das ich bei einer Entfernung von knapp 10m die Rohrmündung deckungsgleich mit dem Ziel bringen muss. Bei kürzeren Entfernungen die Mündung tiefer, bei weiteren darüber. Bei ca. 25m Entfernung bei mir aktuell ca. 4,5 Mündungsdurchmesser höher als die Mitte des Ziels. Mit diesen Anhaltspunkten konnte ich den Parcours wirklich gut bewältigen. Im Forum gibt es ab und an Diskussionen das man Pfeile auf dem Parcours verlieren könnte. Hier muss ich sagen: Die Befürchtung ist weitgehend unbegründet. Selbst ich als absoluter Neuling schaffte es die Pfeile immer sehr nah am/auf dem Ziel zu platzieren. Da kann man eigentlich keinen Peil verlieren. Selbst bei meinem „Miss“ bei 30m waren die Blasrohrpfeile sehr nah beim 3D Ziel im Backstop. Mit dem Blasrohr kann man wesentlich präziser schiessen als viele denken. Ausufernde Pfeilsuche ist selten.
Es läuft gut bei meinem ersten Parcoursbesuch
Der Vereinsparcours war sehr abwechslungsreich. Nahe Ziele haben sich mit mittel und weit entfernten 3D Zielen abgewechselt. Die Schüsse waren interessant gestellt mit dem ein oder anderen „Hindernis“. Es gab mehrere Hochstände welche es nicht einfacher gemacht haben.
Wie zu erwarten hatte ich auf die weiten Entfernungen Probleme. Aber insgesamt nur ein Ziel überhaupt nicht getroffen. Zwei Ziele auf den dritten Pfeil und drei auf den zweiten. Aber immerhin 19 Ziele mit dem ersten. Das war ein tolles Ergebnis für meinen ersten Parcoursbesuch.
Insgesamt standen am Ende 179 Punkte auf dem Scorezettel. Ich habe noch keine Ahnung wie das einzuschätzen ist, aber mit etwas Training geht da sicher noch was 🙂 .
Mir hat hier die Erfahrung vom Bogenschießen sehr geholfen. Insbesondere beim Schätzen deR Entfernungen und der Einschätzung des Geländes. Wenn man die Entfernung gut geschätzt hat und etwas mit dem Zielen mit dem Blasrohr zurecht kommt, dann hat man recht schnell Erfolgserlebnisse. Daher kann ich nur jedem mal Empfehlen sich mit dem Blasrohrschiessen zu beschäftigen. Es ist eine tolle und unkomplizierte Sportart die eine Menge Spaß macht.
An dieser Stell noch mal ein großes Dankeschön an Heinz für die Trainingsstunde und den gemeinsamen Parcoursbesuch. Sollte ich wieder mal in München sein dann komme ich gerne wieder auf eine Runde vorbei. Aber nun wird erstmal trainiert.